Das zweite Herbstkonzert der Camerata vocale lässt nicht mehr lange auf sich warten...
Dieses Konzert liegt uns besonders am Herzen und steht überdies unter dem Motto „Ich will euch trösten“. Es ist ein Gedenkkonzert zum Trost aller von Krieg und anderen Krisen betroffenen
Menschen. Wir sind sehr glücklich, dass wir auch Förderer für diese Idee gewinnen konnten. So ist es der Camerata vocale möglich, dieses wichtige Projekt zu realisieren.
Als Johannes Brahms - wir feiern dieses Jahr seinen 190. Geburtstag - sein „Deutsches Requiem“ komponierte, dachte er wenig an das Seelenheil des
Verstorbenen. Mit seiner Musik wollte Brahms in erster Linie eines: Den Hinterbliebenen Trost spenden. Von kirchlichen Konventionen wandte er sich vollständig ab. So gesehen schuf er ein sehr
untypisches Requiem, in dem er meisterhaft romantische Stilelemente mit vorbarocker Musiksprache, moderne Ausdrucksmittel mit kontrapunktischen Techniken verknüpft. Nicht die Toten und ihr
Seelenfrieden, nicht der Erlösungstod Christi, der namentlich gar nicht erwähnt wird - nein, die Zurückgebliebenen bilden den Mittelpunkt dieses humanistischen Werks. Clara Schumann hat das
offensichtlich schon 1867 gespürt: "Es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig Anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt
wunderbar, erschütternd und besänftigend.“
Die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss gelten als künstlerisches und auch persönliches Vermächtnis des altersmilden Komponisten, aus dem die Abgeklärtheit am
Ende eines über 80-jährigen Künstlerlebens ebenso spricht, wie die Trauer über Krieg und Verlust. Rückzug und Selbstbesinnung waren die Konsequenz für Strauss, der die Lieder 1948 auf Gedichte
von Hesse und Eichendorff komponierte und dabei auch auf die eigene Komposition „Tod und Verklärung“ und auf Brahms‘ Requiem anspielt. Musik voller Hoffnung auf das Jenseits, erfüllt von dem
Drang, einmal mehr einzutauchen in die Schönheit des Vergangenen.
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